Liebe Gemeindemitglieder von Angersbach, Rudlos und Landenhausen,

wir, als Ihr neues Pfarrerehepaar, haben unseren Dienst nun aufgenommen. Wir sind neugierig, die Menschen aus unseren Gemeinden kennenzulernen. Wir haben schon gemerkt, dass es vielen von Ihnen ähnlich geht.

In dieser von dem Corona-Virus bestimmten Zeit ist das leider nicht so einfach. Wir gehen von Palmsonntag aus in die Karwoche hin zum Osterfest. Es ist eine Zeit großer Gefühle. Heute an Palmsonntag jubeln die Menschen Jesus beim Einzug in Jerusalem zu. Sie werfen Palmenzweige und Kleidungsstücke vor Freude auf den Weg. Schnell kippt die Stimmung in Jerusalem. Aus Freude wird Trauer. Aus Anhängern – oder Followern – werden Anklagende. Das endet für Jesus mit dem Tod am Kreuz. Kurz vorher hatte er noch eine liebevolle Begegnung mit Maria, die ihn mit kostbarem Öl salbte. Er saß mit seinen Jüngern zum Passamahl und feierte mit ihnen das erste Abendmahl. Die Jünger bleiben wütend, geschockt und verängstigt zurück. Sie fliehen in ihre Häuser und verleugnen ihren Meister. Nur wenige Frauen bleiben bei Jesus. Sie brechen am Ostermorgen auf zum Grab, um ihn zu reinigen und zu salben. Jedoch der Stein vorm Grab ist weggerollt und Jesus ist nicht mehr an dem Ort, wo sie ihn hingelegt hatten. Ein unerkannter Mann fragt, warum sie den Lebenden bei den Toten suchen. Er fordert die Frauen auf nach Galiläa zu gehen, dort werden sie den Auferstandenen finden.

Auch wir persönlich machen in dieser Zeit starke Gefühle durch. Da ist nicht nur die Angst an Corona zu erkranken, sondern auch die Sorge wie es mit der eigenen Arbeit weitergeht und wie die Zukunft sich gestalten wird. Wir spüren den Kummer, dass wir auf Distanz gehen müssen, wo wir uns nach Nähe sehnen. Wir können unsere Kinder, Enkel, Eltern und Großeltern und gute Freunde nur aus der Ferne sehen. Wir sehnen uns nach einem normalen Alltag, ohne Einschränkungen. Überall wird mit Hochdruck nach einem Impfstoff gesucht, auch in Israel. Vielleicht ist es zeichenhaft, dass es an einem Ort geschieht, der Nes Ziona – „Zeichen nach Zion" - heißt. Die kommende Zeit im kirchlichen Kalender richtet unseren Blick auf eine Zukunft, die nicht dem Corona-Virus gehört, sondern in Gottes Hand steht.

Vielleicht können uns auch die aufblühenden Osterzweige und die Kraft der neu austreibenden Natur daran erinnern, dass wir unser Leben auf Hoffnung hin ausrichten, denn das Leben ist stärker als der Tod. Daher werden Sie in unseren Kirchen an Ostern kleine Hoffnungstütchen finden. Darin sind ausgewählte Hoffnungstexte eine kleines Osterlicht und eine süße Überraschung.

Bleiben Sie behütet und bleiben Sie gesund!

Ihre Kerstin & Michael Gütgemann