Gottesdienst „to go“ für Sonntag den 11. April 2021

 

Thema: Die guten und schlechten Hirten

 

Wochenspruch: 1. Petrus 1, 3
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

 

Lesung Jesaja 40, 26-31 –
Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat all dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt.
Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: »Mein Weg ist dem HERRN verborgen, und mein Recht geht an meinem Gott vorüber«? Weißt du nicht? Hast du nicht gehört?

Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. Jünglinge werden müde und matt, und Männer straucheln und fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
wir wollen dem Wort des lebendigen Gottes trauen Halleluja

 

Gebet:
Neue Hoffnung gibst du uns – Wo wir noch traurig sind.
Glauben schenkst du uns – wo wir oft verzweifeln.
Vertrauen pflanzt du in uns ein – wo wir uns wenig zutrauen.
Leben weckst du in uns – Leben in Fülle, hab Dank dafür. Amen

 

Lied im Gesangbuch 100: Wir wollen alle fröhlich sein

 

Gedanken zu Hesekiel 34, verschiedene Verse

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater

Liebe Gemeinde,

Haben Sie, liebe Leser schon mal etwas Wichtiges, Wertvolles verloren, was sie schmerzlich vermissten?
Materielle Verluste können ärgerlich sein, sind aber in vielen Fällen zu ersetzen. Schlimmer ist es, Menschen zu verlieren, dadurch, dass sie sich von uns abwenden oder man sie durch den Tod verliert.
Im heutigen Predigttext erzählt Hesekiel von den schlechten Hirten und vom rechten Hirt, von verlorenen Schafen.
Der Name des Propheten Hesekiel, heißt übersetzt aus dem Hebräischen: Gott macht stark. Dieser lebte um 600 vor Chr., und wurde mit den ersten Judäern in die Gefangenschaft nach Babylon verschleppt. Er kümmerte sich um seine Glaubensbrüder und –schwestern im Exil. In einer großen Zukunftsvision schaute er den Glanz Gottes. Darum verkündet er das Licht in der dunklen Gegenwart und eine hoffnungsvoll Zukunft.
Worte aus der Bibel:
So spricht der Herr: Weh den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen nicht die Hirten die Herde weiden? Der Schwachen wartet ihr nicht, und die Kranken heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrte holt ihr nicht und das Verlorene sucht ihr nicht; sondern streng und hart herrschet ihr über sie. Und meine Schafe sind zerstreut, weil sie keinen Hirten haben, und allen wilden Tieren zur Speise geworden und gar zerstreut.
Denn so spricht der Herr: „Siehe, ich will mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen. Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, also will ich meine Schafe suchen und will sie erretten.
Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte wiederbringen und das Verwundete verbinden und des Schwachen warten.
Soweit der Text, liebe Leser

Als Gott durch den Propheten die Verantwortungsträger des Volkes in deutlicher Weise angriff, hatte er allen Grund dafür. Die so genannten „kleinen Leute“ unter den Verschleppten, die vor allem damit beschäftigt waren, ihr tägliches Brot zu verdienen, waren Fremde in einer anderen Kultur und heidnischen Glaubensgemeinschaften. Um ein besseres Auskommen zu haben waren sicherlich auch manche bereit ihren Glauben dafür aufzugeben.
Und die religiösen Führer? Nun, sie kümmerten sich nicht darum, waren mit sich selbst beschäftigt, ihren eigenen Vorteil zu suchen. Sie übernahmen keine Verantwortung für die hoffnungslosen Menschen, die an Gott nicht mehr glauben konnten. Gott geht mit ihnen hart ins Gericht. Er will sich nun selbst um seine Menschenherde kümmern, sie sammeln und neu ausrichten. Denn Gottes Liebe zu Menschen gibt nicht auf. Sie sucht das Verlorene und will das Verirrte heim holen.
Verantwortung übernehmen, für sich und andere, das ist nicht nur in schweren Zeiten nötig, immer wieder unabdingbar.

Verantwortung in Schulen und Kindergärten, in Jugendgruppen und Internaten sind weit reichend. Wie sehr wurde diese Verantwortung geschmäht in den vielen Missbrauchsvorfällen belasten schwer.

Verantwortung in und für Familien. Brutalität und seelische oder körperliche Gewalt gegenüber Kindern und Schwachen sind keine Seltenheit.

Wer Verantwortung übernimmt ist rechenschaftspflichtig. Deshalb ist sie nicht Selbstzweck, sondern mit der Verpflichtung verbunden, für das Anvertraute Sorge zu tragen, sich darum zu kümmern, es nicht zu vernachlässigen, es zu verlieren oder ihm gar zu schaden.

Alle diese Verantwortlichen können wir auch als Hirten bezeichnen, denn unter Hirten stelle ich mir hilfsbereite Menschen vor, die nur das Beste für ihre Anbefohlenen wollen.
Oft verwendet die Bibel sinnbildlich den Begriff „guter Hirte“ für Gott.

Das wird deutlich im Psalm 23
Der Herr ist mein Hirte dort wird Gott und sein Handeln als Hirte dargestellt.
Das „Gleichnis vom verlorenen Schaf“ zeigt die Hirten-Tätigkeit Gottes, den die Sorge um den Verlorenen umtreibt.

Es gibt Verantwortung oder Hirtentätigkeit, in die wir persönlich in unserem Leben hineinwachsen. Denken wir nur an die Familie, die Gemeinde, den Arbeitsplatz…

Neben den Menschen, die uns anvertraut sind haben wir Verantwortung für unseren Glauben, an Worten und Taten soll man Christen erkennen. Gott braucht uns, uns die nicht gerade perfekten Hirten und Hirten. Uns, die wir fehlbar sind und auch manchmal in die Irre gehen. Er braucht uns, um schon hier und jetzt die Welt ein wenig zu verwandeln.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, begleite unser Herzen in Jesus Christus Amen.

 

Lied: Gesangbuch 115: Jesus lebt mit ihm auch ich

 

Fürbitten:
Gott wir bitten dich, dass zur Welt kommt, was im Himmel beschlossen ist:
Dass unser Glaube Hand und Fuß bekommt und Spuren und Zeichen von Ostern bei uns sichtbar werden.
Für die Zweifelnden bitten wir dich um eine Spur von Vertrauen,
für die Verzweifelnden um ein Zeichen der Hoffnung,
für die Einsamen um eine Spur von Zärtlichkeit,
für die Sterbenden um ein Zeichen deiner Treue,
um die Trauernden um eine Spur von Trost,
für die Armen um ein Zeichen der Gerechtigkeit,
für die Menschen im Krieg um ein Zeichen des Friedens,
für die Mächtigen um eine Spur von Verantwortung,
für die Machtlosen um ein Zeichen der Solidarität.
Amen

 

Segensgebet:

Gottes Segen leuchte uns
wie das Licht am Ostermorgen.
Gottes Friede begleite uns,
Gottes Liebe sei in uns,
Gottes Freude lass uns weitergeben.
Christus ist auferstanden – in diesem Glauben segne uns Gott
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist

Amen

 

Ich wünsche Ihnen, liebe Leser eine hoffnungsvolle Woche mit der österlichen Botschaft der Freude.

Ihre
Inge-Lore Möller

 


 

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