Kirche Rudlos
Im kleinsten Lauterbacher Stadtteil wurde bereits 1457 eine erste Kapelle geweiht.
Ihre in der Ortsmitte 1691 errichtete Nachfolgerin ist als kleinste Fachwerkkirche Oberhessens eine kulturhistorische Besonderheit.
Der rechteckige Saalbau entstand als relativ schlichte Ständerkonstruktion mit typischem Fachwerk. Die West- und Südseite der Fassade wurde hell verschindelt. Die zweiflügelige Eingangstür unter dem Vordach zeigt klassizistisches Dekor. Auf dem Krüppelwalmdach erhebt sich außer der Mitte ein kleiner, sechsseitiger, bekrönter Haubendachreiter, in dem die im 16. Jh. gegossene Glocke der ehemaligen Lauterbacher Wendelskapelle hängt.
Das Kirchenschiff gliedern drei schlichte, ein- und zweireihige Emporen an der Eingangs- und Nordwand sowie hinter dem Altar. Der Altarraum ist durch einen seltenen spitzen, relativ breiten, sichtverengenden Chorbogen vom Gemeinderaum getrennt.
Die acht Holztafeln an den Emporenbrüstungen zeigen Apostelbilder, die aus Angersbach 1966 übertragen wurden.
Die Kirche ist, zusammen mit dem kleinen, durch eine Bruchsteinmauer eingefriedeten Platz, Kulturdenkmal aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen.
(Quelle: Fachwerkkirchen im Vogelsberg v. Rainer Schmidt)
Die Kirche hat ca. 70 Sitzplätze. Gottesdienste werden hier 14-tägig und an bedeutenden kirchlichen Feiertagen gehalten.